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Die aussichtsreichsten Aktien aus dem FuW Swiss 50

FuW kürt zum ersten Mal ihre Favoriten im neu lancierten FuW Swiss 50 Index. In der Auswahl dominieren Gesundheits- und Baukonzerne.

Miriam Kappeler

Die Schweizer Unternehmenslandschaft bietet viele spannende Investitionsmöglichkeiten. Welche soll der Anleger wählen? «Finanz und Wirtschaft» bietet mit ihrer Favoritenauswahl aus verschiedenen Indizes eine Entscheidungshilfe. Auch im derzeit schwierigen Börsenumfeld hat sie fünf Aktien ausgemacht, die am ehesten das Rennen machen könnten.

Im November 2022 hat «Finanz und Wirtschaft» den FuW Swiss 50 ins Leben gerufen. Der Index bildet die fünfzig grössten Schweizer Titel ab und repräsentiert die inländische Wirtschaft aufgrund der zweistufig limitierten Einzelgewichtung deutlich besser als der SMI. Die Top-fünf-Auswahl aus dem FuW Swiss 50 ersetzt die SMI- und die SMIM-Favoriten.

Seit Anfang Jahr ist der FuW Swiss 50 rund 5,5 % avanciert, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI nur 0,7 % gewinnt und der SMI gar ein Minus von 1,6 % verbucht. Im internationalen Vergleich prescht der Euro Stoxx 50 mit 8,8 % noch etwas mehr vor, wohingegen auf der anderen Seite des Atlantiks der US-Leitindex Dow Jones derzeit 2,7 % tiefer notiert als zu Jahresbeginn.

Sichere Häfen sind gefragt

Die Pleite der Silicon Valley Bank und die Notfusion von Credit Suisse mit der heimischen Konkurrenz sorgen an den Finanzmärkten für Verunsicherung. Da bislang nicht abschätzbar ist, welche Konsequenzen die Turbulenzen im weltweiten Bankensektor nach sich ziehen werden, gehen Anleger in diesem nervösen Börsenumfeld lieber auf Nummer sicher und setzen beispielsweise auf die vermeintlich sicheren US-Staatsanleihen, wie FuW im Aktienmarktausblick vergangene Woche festgehalten hat.

Lehrbuchmässig wird in diesen stürmischen Tagen auch der sichere Hafen Gold angesteuert, was dem Goldpreis zum stärksten Comeback seit April verholfen hat. Einen weiteren Unsicherheitsfaktor stellt die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik dar, die in erster Linie über Wohl und Wehe der Aktienmärkte entscheiden wird. Eine weitere Erhöhung des Leitzinses galt bis vor kurzem als unausweichlich. Aufgrund der Bankenkrise könnte die US-Zentralbank Fed vorerst aber eine Pause bei der Zinserhöhung einlegen. Die nächste Tagung findet am heutigen Mittwoch statt.

Angesichts dieser Unsicherheiten setzt FuW bei der allerersten Auswahl der Favoriten aus dem FuW Swiss 50 auf beständige Qualitätstitel mit defensiven Eigenschaften.

Gesundheits- und baulastige Auswahl

Das Gros der Aktiensektoren hat im vergangenen Jahr signifikante Verluste erlitten. Gesundheitsaktien kommen in Baissen für gewöhnlich jedoch glimpflicher davon, so auch 2022. Auch die Valoren des Pharmariesen Novartis haben das vergangene Jahr mit einem Plus von 4 % gut überstanden. Seit dem Jahreswechsel haben sie allerdings rund 10 % eingebüsst. FuW räumt ihnen nicht zuletzt wegen der erheblichen Differenz zwischen mittelfristiger Guidance und Analystenkonsens besonders gute Chancen ein, weswegen sie auch Einzug in die Top fünf halten.

Mit Alcon nimmt FuW einen zweiten Gesundheitstitel mit in die Auswahl. Der Augenheilkundespezialist ist im vergangenen Jahr beim Umsatz und Gewinn gut vorangekommen und hat einen erfreulichen Ausblick für das laufende Jahr abgegeben.

FuW berücksichtigt bei der Wahl der Top fünf insbesondere auch Unternehmen aus der Baubranche, darunter Holcim. Der weltgrösste Zementkonzern kann aufgrund des US-Gesetzespakets Inflation Reduction Act in den kommenden Jahren von einer anhaltend hohen Nachfrage profitieren. Er übertrifft seit längerem die Erwartungen.

Auch Branchenkollege Sika hat einen Platz in den Top fünf verdient. In der letzten Dekade wuchs der Bauchemie- und Klebstoffhersteller dank einer Reihe gelungener Zukäufe im Schnitt etwas mehr als 10 %. Noch in diesem Halbjahr soll die Übernahme von MBCC, die früher zu BASF gehörte, abgeschlossen werden, was Sika zum unangefochtenen Marktführer in der Bauchemie macht.

Obschon sich die negativen Auswirkungen mehrheitlich auf den Bankensektor beschränken, wurden auch Versicherer in Sippenhaft genommen. Nichtsdestotrotz nimmt FuW mit Zurich Insurance auch einen Versicherer in den Kreis der Favoriten. Das Unternehmen bietet eine verführerisch hohe Dividendenrendite von 5,7 %.

Alcon

Das Medizintechnikunternehmen hat ansehnliche Fortschritte erzielt. Nur sah man sie kaum, denn 2022 machte Alcon der gegenüber vielen Währungen starke Dollar einen Strich durch die Rechnung. Organisch wuchs das auf die Behandlung von Augenleiden spezialisierte Unternehmen 11 %, deutlich mehr als der Markt. Der Betriebsgewinn Ebit sowie der Gewinn je Aktie stiegen währungsbereinigt 23 %.

Der Ausblick des Managements lässt auf ein ansprechendes 2023 hoffen. Alcon rechnet mit einem 6 bis 8 % höheren Umsatz von 9,2 bis 9,4 Mrd. $. Die operative Marge soll auf 19,5 bis 20,5 % steigen. Das mittelfristige Umsatzziel von 10 Mrd. $ könnte 2024 ein Jahr früher als geplant erreicht werden. Schwieriger wird es, an das Margenziel von 24 bis 26 % bis 2025 heranzukommen.

Mittel- und langfristig interessant ist der (Wieder-)Aufbau des Pharmageschäfts. Die Filetstücke blieben 2019 bei Novartis. Nun expandiert Alcon wieder verstärkt in diesen Bereich, auch via Akquisitionen. Der wachsende freie Cashflow und eine Liquidität von 1 Mrd. Fr. ermöglichen hohe finanzielle Flexibilität.

In volatilen Börsenzeiten bieten die Alcon-Aktien verhältnismässig viel Sicherheit. Mit einem Verhältnis Unternehmenswert zu Ebitda von 13 für 2024 sind sie nicht hoch bewertet. Ihre Chancen, den Gesamtmarkt in den nächsten zwölf Monaten zu übertreffen, sind intakt.

Holcim

Von allen Unternehmen des Index FuW Swiss 50 hat Holcim seit Anfang Jahr am zweitbesten abgeschnitten. Das Plus beträgt 19 %. Einzig die Schindler-PS, die im vergangenen Jahr unter die Räder kamen, haben einen noch besseren Jahresstart erwischt.

FuW geht davon aus, dass das Plus bei Holcim der Anfang eines längerfristigen Aufwärtstrends ist. Es ist die überfällige Reaktion des Aktienmarktes auf den erfolgreichen Kurs unter CEO Jan Jenisch. Dieser hat bei Holcim kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Die operativen Kennzahlen haben sich klar verbessert. Quartal für Quartal werden die Erwartungen des Marktes übertroffen und neue Rekordergebnisse abgeliefert. Der Verschuldungsgrad ist mittlerweile historisch niedrig, der Umbau des Konzerns in vollem Gange.

Zementgeschäfte in wenig attraktiven Märkten werden verkauft. Mit dem Erlös werden Unternehmen übernommen, die andere Baumaterialien herstellen, etwa für Dächer. Diese Geschäfte, die bis 2025 30 % des Umsatzes beitragen sollen, sind weniger kapital- und CO2-intensiv und aus Anlegersicht interessanter. Der Konzernumbau rechtfertigt somit höhere Bewertungen. An der Bilanzmedienkonferenz sagte Jenisch zudem, er rechne nicht mit einer Rezession, und Gesetze wie der Inflation Reduction Act in den USA würden auf Jahre hinaus für volle Auftragsbücher sorgen.

Novartis

Der Pharmagigant befindet sich mitten in einer Umbruchphase. In Zukunft möchte sich Novartis vollständig auf innovative Arzneimittel konzentrieren. Die im Vergleich zum Pharmageschäft weniger rentable Generikasparte Sandoz passt schlicht nicht mehr ins Konzept und soll im zweiten Halbjahr an die Börse gebracht werden.

Die Abspaltung dürfte sich positiv auf die Profitabilität auswirken. Im Geschäftsjahr 2022 erreichte Novartis auf Konzernebene eine operative Kernmarge von 33 %. Dabei kam der innovative Pharmabereich auf fast 37 %, während Sandoz lediglich etwas mehr als 20 % auswies. Das Management hat ambitionierte Ziele. Bis 2027 soll die Marge bei einem durchschnittlichem Wachstum von 4 % pro Jahr auf 40 % steigen.

Analysten sind diesbezüglich skeptisch. Sie rechnen im Schnitt mit einer nicht mal halb so hohen Wachstumsrate. Sollte Novartis tatsächlich imstande sein, ihr Wachstumsversprechen einzuhalten, ist eine Konsensanpassung nach oben angesagt, was den Aktienkurs deutlich heben würde.

Als defensives Aushängeschild schlechthin sind die Titel in unsicheren Zeiten als Stabilitätsanker gefragt. Auch im Hinblick auf die Dividende (Rendite 2022: 4,2 %) sind Novartis eine solide, zeitlose Wahl. Derzeit werden sie mit einem für 2023 geschätzten KGV von 13 gehandelt, was preiswert erscheint.

Sika

In den vergangenen zehn Jahren ist der Umsatz des Bauchemikalien- und Klebstoffproduzenten durchschnittlich 10,8 % pro Jahr gewachsen. Mit einem Plus von 13,4 % hat er 2022 beim Umsatz zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte die Schwelle von 10 Mrd. Fr. überschritten. Auch der Betriebsgewinn vor Steuern (Ebit) erreichte 2022 bei einer Marge von 15 % einen neuen Höchststand. Der anhaltende Erfolg basiert auf dem steten Fluss von Investitionen und Innovationen, geschickt gesetzten Akquisitionen, mit denen die geografische und die technologische Präsenz sowie die Marktpenetration laufend ausgebaut werden, und einem sehr erfahrenen, stabilen Management.

In der ersten Hälfte dieses Jahres wird die Akquisition von MBCC abgeschlossen, dem ehemaligen Bauchemiegeschäft von BASF. Wegen kartellrechtlicher Auflagen in einigen Ländern ist der Umfang der Transaktion seit der Ankündigung im November 2021 etwas geschrumpft, umfasst aber immer noch einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. Fr. Mit neuen Standorten in mehr als sechzig Ländern und einer ganzen Reihe neuer Produkte, die das bestehende Portfolio gut ergänzen, erreicht Sika eine kaum noch angreifbare Marktposition.

Die Sika-Aktien haben in den vergangenen sechs Monaten rund ein Drittel zugelegt. Die bevorstehende Akquisition verschafft zusätzlichen Rückenwind.

Zurich Insurance

Die Erwartungen waren hoch. Doch Zurich Insurance hat für 2022 erneut geliefert. Der globale Versicherungskonzern übertraf mit dem Betriebsgewinn von 6,5 Mrd. $ das Ziel. Die Dividende wird um 2 Fr. auf 24 Fr. erhöht. Mit der Ausschüttungsrendite von 5,7 % gehört die «Zürich» weiter zu den Dividendenkönigen.

Die Aktien bleiben im laufenden Jahr zwar hinter dem Gesamtmarkt zurück. Doch 2022 waren sie im Leitindex SMI ganz vorn. Über zwei Jahre betrachtet sind die Aktionäre gut gefahren. Und das wird vermutlich so bleiben. Auf der Einnahmenseite sieht es für das Unternehmen nämlich vorteilhaft aus. Das Management gibt inflationsgetriebene Preissteigerungen – etwa bei der Bezahlung versicherter Schäden – in Form höherer Prämien an die Kunden weiter. Und die Geldanlage rentiert bei höheren Zinsen nun wieder besser.

Zwar nehmen auch die Gefahren zu, etwa die Folgen von Wetterkatastrophen oder von cyberkriminellen Angriffen auf Unternehmen und Private. Doch dafür ist Zurich gewappnet. Gemessen an der Solvenzratio von 265 % bunkert sie das 2,7-Fache des aufsichtsrechtlich notwendigen Risikokapitals. Die langjährig stabile Konzernleitung versteht es, auf waghalsige Würfe zu verzichten, aber die Gruppe durch stetes organisches Wachstum voranzubringen. Das verspricht auch künftig gute Leistungswerte.


Erschienen in: Finanz und Wirtschaft, Nr. 22, 22. März 2023

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