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Rüstabfälle sinnvoll verwerten

Kompostieren mit wenig Platz und ohne Garten? Das klappt. Was es braucht, ist ein verschliessbarer Behälter oder Würmer. Das Ergebnis ist wertvoller Dünger als Bodenverbesserer.

Stefan Kammermann

Die Frage stellt sich fast täglich: Wohin mit Rüstabfällen aus der Küche? Wegwerfen muss nicht sein. Organische Abfälle aus der Küche sind eine ideale Quelle für wertvolle Bodenverbesserer. Um aus Rüstgut nachhaltigen Kompost herzustellen und so den ökologischen Kreislauf zu schliessen, baucht es keinen Garten. Es geht auch auf einem Balkon oder anderswo – auch mit wenig Platz.

System aus Japan

Eine Möglichkeit ist das sogenannte Bokashi-System. Damit können Abfälle von Gemüse, Obst aber auch von Pflanzen ohne zu schimmeln kompostiert werden. Der Begriff Bokashi stammt aus Japan und bedeutet fermentiertes organisches Material, das unter Zusatz von effektiven Mikroorganismen entsteht.

Um das Grüngut mit dem Bokashi-System zu verwerten, braucht es einen speziellen Bokashi-Eimer und das entsprechende Zusatzmaterial in Form von Mikroorganismen. Beides ist in grösseren Gartencentern erhältlich. Weil der Bokashi-Kübel luftdicht verschlossen ist, verarbeiten die Mikroorganismen das Grünmaterial, anders als beim herkömmlichen Kompost, ohne Sauerstoff abzubauen.

Organische Abfälle aus der Küche sind eine ideale Quelle für wertvolle Bodenverbesserer.

Damit aus Rüstabfällen aus der Küche oder anderem Grüngut, wie etwa Pflanzenteile aus dem Blumentopf, wertvolles Material für die Bodenverbesserung wird, sollte der Eimer nicht ständig neu aufgefüllt werden. Am besten das Bokashi-Gefäss ein- oder allenfalls zweimal auffüllen und jeweils die Mikroorganismen zuführen. Keine gekochten Speisen verwenden und grössere Stücke zerkleinern. Wichtig: Den Eimer immer luftdicht verschliessen. Die sich bildende Flüssigkeit wird regelmässig über den Ablasshahn abgelassen.

Flüssigkeit als Dünger

Die Flüssigkeit kann am gleichen Tag zum Düngen, wie ein Flüssigdünger, verwendet werden und muss zum Gebrauch unbedingt mit Wasser im Verhältnis von 1 zu 100 verdünnt werden. Damit können Zimmer-, Balkon- wie auch Rabattenpflanzen versorgt werden.

Je nachdem, wie oft das Gefäss nachgefüllt wird, ist der Inhalt nach drei bis sechs Wochen ausgereift. Allerdings ist dabei nicht reine Komposterde herangereift. Entstanden ist eine Art Silage – fermentiertes Material –, das im Garten eingegraben werden kann und die Bodenstruktur innert kurzer Zeit verbessert. Wer keinen Garten hat, kann das Material aus dem Bokashi-Eimer mit anderer Erde mischen, und diese Mischung zum Beispiel für das Bepflanzen von Blumenkisten und grösseren Töpfen verwenden. Mit dem Bokashi kann auch Rasenschnitt fermentiert werden.

Der Wurm machts

Das Bokashi-System ist nicht zu vergleichen mit einem Wurmkomposter. Dieser eignet sich ausschliesslich für Rüstgut aus der Küche und kann ebenfalls auf dem Balkon oder auf der Terrasse installiert werden. Ein Komposter mit fleissigen Würmern besteht aus Kunststoff- oder Holzwannen die in Etagen aufeinandergestapelt werden. In der untersten Wanne sammelt sich Flüssigkeit, die wie beim Bokashi-System als Pflanzendünger verwendet wird. Ab der zweiten Etage stapeln sich Behälter mit löchrigem Boden. Diese werden nach und nach mit zerkleinertem Rüstgut gefüllt. Ist eine Etage voll, kommt der nächste Behälter zum Zug.

Bevor es wirklich losgeht, wird im Behälter eine dünne Schicht aus Zeitungspapier oder Kokosfasern und Rüstmaterial als Futter für die Würmer angelegt. Als Kompostwürmer eignet sich der Rotwurm (Eisenia ­fetida), auch Kompostwurm genannt. Es gibt Möglichkeiten, diese im Handel zu kaufen. Durch den Abbauprozess der Würmer ist fixfertige Gartenerde das Ergebnis.

Der Wurmkompost wird als Dünger verwendet und kommt für das Bepflanzen von Blumenkisten, Gefässen oder im Garten zum Einsatz. Im Winter muss der Wurmkompost geschützt und in den Keller oder die Garage gezügelt werden. Im Handel sind auch Wurmkomposter für den Innenbereich erhältlich.

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