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Tonnenweise Mikroplastik im Abwasser

Nachhaltig leben bedeutet auch, seinen Körper mit Kosmetika natürlichen Ursprungs zu versorgen. Ein Augenschein, was Naturkosmetik so viel besser macht als konventionell hergestellte Shampoos, Duschgels und Cremes.

Alexandra Bucher

Wildblumen, Käfer und Schmetterlinge bestaunen: Das hat Simone Aeschbacher schon als Kind gefallen. Sie mochte es auch, ihrer Mutter bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Ihre Mutter, das ist Lotty Aeschbacher, eine Pionierin in Sachen Naturkosmetik und Gründerin der Kosmetiklinie Li cosmetic. Heute sind Simone Aeschbacher und ihr Mann Philipp Aeschbacher Inhaber der in Liflore umbenannten Kosmetikmanufaktur.

«Ich fühle mich der Natur seit je nah. Mich beelendet, wie sorglos wir mit ihr umgehen», sinniert Simone Aeschbacher. Daher setzt sich die studierte Biologin und Agrarökologin, wo sie kann, für den Schutz von Natur und Tier ein. Nicht zuletzt bei Liflore: «Naturkosmetik zu nutzen, trägt zu einem nachhaltig geführten Leben bei», ist sie überzeugt.

Falsch beworben

Konventionelle Kosmetik hat nämlich einen Nachteil: Sie ist nicht gerade umweltfreundlich. Sie basiert auf Rohstoffen, die aus Erdöl gewonnen werden; ihre Hauptinhaltsstoffe sind chemisch-synthetisch. «Auffällig ist, dass die Hersteller konventioneller Kosmetika häufig mit natürlichen Inhaltsstoffen werben. Dabei sind es meistens nur sehr geringe Zusätze natürlicher Stoffe», weiss Aeschbacher. Die Inhaltsstoffe solcher herkömmlich hergestellten Shampoos, Duschgels und Co. sind sehr schlecht abbaubar, enthalten sie doch Mikroplastik und Silikone. «Jedes Jahr landet tonnenweise Mikroplastik im Abwasser», bedauert die Biologin. Und von dort aus treibt es weiter in die Flüsse, die Seen, das Meer. Muss das sein? «In zertifizierter Naturkosmetik verzichtet man ganz bewusst auf Stoffe, die der Umwelt schaden.»

Nicht alles Gold, was glänzt

So gelten für zertifizierte Naturkosmetika strenge Vorschriften hinsichtlich des Umweltschutzes: «Darin findet man kein Mikroplastik und auch kein Silikon», verspricht Aeschbacher. Es werden ausschliesslich natürliche Ingredienzien verwendet wie Pflanzenextrakte, natürliche Öle, Wachse oder Blütenwasser. Die Kosmetikkennerin warnt jedoch, dass auch bei Naturkosmetik nicht alles Gold ist, was glänzt. «Eins ist essenziell: Die Naturkosmetik muss zertifiziert sein.»

Simone Aeschbacher verzichtet in ihrer Kosmetik­manufaktur auf Stoffe, die der Umwelt schaden. 
Simone Aeschbacher verzichtet in ihrer Kosmetik­manufaktur auf Stoffe, die der Umwelt schaden. 

Simone Aeschbacher empfiehlt, sich an Gütesiegeln zu orientieren. «Es lohnt sich wirklich, eine Marke unter die Lupe zu nehmen, um sichergehen zu können, dass die Zertifizierungen die ganze Produktionskette betreffen.» Verlässliche Labels sind etwa Natrue, NCS, Cosmos, Ecocert und BDIH. Ferner rät die Agrarökologin, auf Bioqualität zu achten: «Für die Inhaltsstoffe von Bioprodukten werden keine chemisch-synthetischen Pestizide gespritzt, die Gift für unsere Natur sind.»

Vegan nicht tierversuchsfrei

Wer der Natur Gutes will, wünscht das in der Regel auch dem Tier. In der EU sind Tierversuche für Körper- und Schönheitspflegeprodukte und deren Ingredienzien verboten. «Den Herstellern bieten sich aber riesige Schlupflöcher», wie Aeschbacher sagt: «Ein Rohstoff, der auch für andere Bereiche genutzt wird, und nicht allein für Kosmetika, darf am Tier getestet werden.» Das betrifft die Mehrheit der Inhaltsstoffe von Cremes oder Shampoos – etwa 90 Prozent. Auch hier sind Labels eine gute Orientierungshilfe: so zum Beispiel «Leaping Bunny» von Cruelty Free International. Die Organisation hinter dem Label prüft im Detail, dass kein einziger Rohstoff im Tierversuch getestet wird. Übrigens: «Vegan» bedeutet nicht tierversuchsfrei. Steht «vegan» auf dem Produkt, kommt es aber ohne tierische Inhaltsstoffe aus.

Mittlerweile gibt es unzählige Unternehmen, die Naturkosmetika herstellen. Aeschbacher ermahnt, sich zu informieren, ob es eine Kosmetikfirma mit dem Schutz von Natur und Tier wirklich ernst meint. «Man sollte sich fragen, welche Philosophie man fördern will – und es muss einem klar sein, welchen Einfluss man eigentlich hat.» Aeschbacher ist sicher: «Mit dem eigenen Portemonnaie kann man gezielt helfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.»

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