Architektonisch eher schlichte Räume gewinnen durch bunte Möbel, wilde Stoffe und Pflanzen an Ausstrahlung.
Architektonisch eher schlichte Räume gewinnen durch bunte Möbel, wilde Stoffe und Pflanzen an Ausstrahlung. Credit: Adobe Stock
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Neues Jahr, neues Wohnen

Mit welchen Farben, Formen und Materialien richten wir uns in diesem Jahr ein? Unsere Übersicht zeigt fünf Trends, die sich 2024 abzeichnen. Innenarchitektin Andrea Seiler bietet praktische Tipps, wie diese mühelos in die eigenen vier Wände integriert werden können.

Text: Yolanda Buerdel

Orange, rot, blau: Mut zur Farbe

Einrichtungstechnisch bleibt es auch in diesem Jahr bunt. Möbelstücke oder Accessoires in kräftigen Farben setzen Akzente und sorgen für gute Laune. Aktuell werden auch wieder mehr Wände in satten Farben gestrichen: «Egal ob rot, orange, blau oder grün – Mut zur Farbe an der Wand wird fast immer belohnt. Besonders schön finde ich Farben mit Naturpigmenten», sagt Innenarchitektin und Designerin Andrea Seiler. Wer auch mit dem Gedanken spielt, eine Wand zu streichen, könnte auf die Pantone-Trendfarbe 2024 zurückgreifen: «Peach Fuzz» ist eine Mischung aus einem hellen Orange und einem zarten Rosa, die Wärme und moderne Eleganz ausstrahlen soll.

Ausgefallen: kreativ und spielerisch

Der kreative Wohnstil ist sehr individuell und spielerisch. Alles, was die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringt, ist erlaubt. Perfektion hingegen ist fehl am Platz. Verschiedene, ganz unterschiedliche Textilien mit ausgefallenen Mustern werden zu bunten Möbeln kombiniert und das Wohn- oder Esszimmer wird zur Galerie mit persönlichen Gemälden oder Fotografien. «Betreffend individueller Wandgestaltung sind auch dekorative Tapeten mit Mustern oder Figuren wieder beliebter», sagt Andrea Seiler. Damit die Einrichtung trotzdem harmonisch wirkt, sollte man die räumlichen Gegebenheiten berücksichtigen: «Ich persönlich finde den Mix sehr toll. Ist der Raum architektonisch eher schlicht, bringen bunte Möbel, wilde Stoffe oder viele Pflanzen Kontrast», weiss die Expertin.

Egal ob rot, orange, blau oder grün – Mut zur Farbe an der Wand wird fast immer belohnt.

Kühl und glänzend: Chrom

Während Wohnaccessoires und Oberflächen in den letzten Jahren eher in Gold glänzten, geht der Trend jetzt in Richtung Chrom. Mit seiner kühlen Eleganz erinnert dieses Material an die 70-er Jahre. Mit Kerzenständern, Tischlampen oder Vasen kann man sich diesen Look ganz einfach in die eigenen vier Wände holen. «Auch spiegelnde Oberflächen werden wieder häufiger eingesetzt. Sie schaffen Tiefe und können in einem Raum so einen spannenden Effekt erzielen», sagt Andrea Seiler.

Edel und elegant: dunkles Holz

Auch wenn der skandinavische Wohnstil mit hellem Holz wie Kiefer noch immer sehr beliebt ist, sind dunkle Hölzer auf dem Vormarsch. Möbel aus Walnuss oder Kirsche sind facettenreich und lassen sich leicht zu verschiedenen Wohnstilen kombinieren. Je nach Einrichtung wirken sie edel und elegant, versprühen Retro-Charme oder eine warme, einladende Atmosphäre.

Andrea Seiler ist Einrichtungsexpertin, Innenarchitektin und Designerin aus Zürich. Sie renoviert Villen, richtet kleine wie grosse Wohnungen ein und erstellt Bürokonzepte. Zudem designt sie individuelle Möbel und macht Kunst.

Langlebigkeit: nachhaltiges Wohnen

Nachhaltigkeit ist auch im Bereich Inneneinrichtung ein grosses Thema. Einerseits gibt es immer mehr Recyclingmaterialien, im Stoffbereich beispielsweise aus PET-Flaschen. Andererseits geht der Trend hin zu natürlichen Materialien wie Holz, Naturstein oder Naturfasern. Nachhaltig wohnen kann man aber auch dann, wenn man nicht jedem Trend folgt: «Qualität ist mir persönlich sehr wichtig. Solides Handwerk hat zwar seinen Preis, dafür ist aber etwa ein Möbel aus Massivholz eine Investition fürs Leben», sagt Andrea Seiler. Bei Holzmöbeln sollte man darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger, zertifizierter und regionaler Forstwirtschaft stammt und dass es ressourcenschonend und umweltgerecht verarbeitet wurde.

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