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Alfa Romeo Tonale – in Dur und Moll

Der Tonale ist ein Pass, der das Trentino mit der nördlichen Lombardei verbindet. Seit 2022 ist der Tonale auch ein Premium-C-SUV aus dem Hause Alfa Romeo. Dieser legt sich in der Tiguan-Klasse mit den Premium-SUVs rund um den BMW X1 an.

Benel Kallen

Der Wagen steht abfahrbereit in der Frühlingssonne, mein «cuore sportivo» schlägt höher. 30 Jahre sind ins Land gezogen, seit ich mit Begeisterung einen Alfa Romeo Sprint Veloce auf den kurvigen Strassen im Berner Oberland bewegte.

Der Alfa Romeo Tonale Plug-in-Hybrid Q4 ist nach eigenen Aussagen der Marke nicht nur das Topmodell der Baureihe, kein anderer Alfa soll in allen Details so gut den Wandel der Marke symbolisieren, hin zu einer ganz neuen Sportlichkeit.

Der Wagen steht abfahrbereit in der Frühlingssonne, mein «cuore sportivo» schlägt höher.

Wer also mit dem Tonale, lackiert in Rosso Alfa und leuchtend roten Bremssätteln und den Prototipo genannten 20-Zoll-Rädern an die Tankstelle fährt, der braucht dem Tankwart am Schalter nicht die Nummer der Säule zu sagen. Dieser ruft bereits mit strahlendem Lächeln: «Der Alfa, oder?»

Motorleistung nicht von schlechten Eltern

Mit dem unverwechselbaren Design haben die Italiener schon ein erstes Versprechen eingelöst. Und auch beim Blick ins Datenblatt scheint alles klar. Ein Vierzylinder Verbrennungsmotor mit 180 PS schiebt die Vorderräder an. Am Heck werkelt ein E-Motor mit 122 PS, der von einem 12,5 kWh (netto) leistenden Batterie gefüttert wird und den gut zwei Tonnen schweren Tonale immerhin 70 Kilometer rein elektrisch bewegen kann.

Der E-Motor ist nur die ökologische Beigabe. Im Zusammenspiel der Motoren geht es auch um Leistung. Und ist beim Tonale Plug-In-Hybrid Q4 mit 280 PS nicht von schlechten Eltern. Die Beschleunigungswerte, bei vollem Akku, lassen sich sehen: Tatsächlich beschleunigt der 4,5 Meter grosse SUV in gut 6 Sekunden auf Tempo 100.

Da geht die Post ab, denkt der sportorientierte Fahrer, und tritt in freudiger Erwartung der angesagten Leistung aufs Ganze. Im unteren Geschwindigkeitsbereich liefert der Italiener auch richtig gut ab. Wahrhaftig in Dur; das fröhliche Grinsen ziert mein Gesicht.

E-Power zum Einfrieren

Soll die Fahrt etwas rasanter gehen, wirkt der mit einem Hubraum von 1335 Kubikzentimetern eher kleine Vierzylinder überfordert. Das bringt er auch Tonal - hier in Moll - deutlich zu Gehör. Und unter dem Chassis? Das Zusammenspiel der 6-Gang-Automatik mit einer etwas unschlüssigen Elektronik dämpft die Sportlichkeit ein wenig. Wer es sportlich mag, greift zum Drehschalter und wählt die gewünschte DNA des Tonale: Advanced Efficiency (maximale Energieeffizienz für den Elektroantrieb), Natural (bestmögliche Leistungsoptimierung und steuert automatisch das Zusammenspiel von Elektromotor und Verbrenner) oder Dynamic (spezifische Kalibrierung des Gaspedals, ein effektiveres Bremsen und ein direkteres Ansprechen der Lenkung). Letztere DNA gewählt und mit den Schaltwippen manuell geschaltet, wird der Tonale seiner Sportlichkeit wieder gerecht.

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Per Tastendruck kann der Fahrer den Füllstand des Akkus einfrieren, um zum Beispiel volle Reichweite für die lokal emissionsfreie Fahrt in strengen Umweltzonen (Deutschland, Italien) zu haben. Mit dem rein elektrischen Fahrmodus machen sich Spätheimkehrer*innen im Quartier auch akustisch beliebt. Der Akku lässt sich auch während der Fahrt laden, wozu vorn ein 33 kW starker Elektromotor zuständig ist. Die rein elektrische Reichweite soll laut WLTP über 60 Kilometer betragen, für den Stadtverkehr verspricht Alfa über 80 Kilometer.

Leise und ausreichend flott beschleunigt der Tonale im rein elektrischen Modus A auf bis zu 135 km/h, bei Kickdown-Befehlen schaltet sich der Verbrenner helfend zu. An der Steckdose lädt der Tonale mit 3,7 oder 7,4 kW über den eigenen Bordlader. Das ist der bei Plug-in-Hybriden übliche Ladestrom, der eine Vollladung in 2,5 oder fünf Stunden ermöglicht.

Wie in einem Formel-1-Rennwagen

Im Innenraum wähne ich mich wie in einem Formel-1-Rennwagen. Alles wirkt sportlich und modern. Mächtige Schaltwippen aus Aluminium, Digitalinstrumente, die das Design legendärer Alfa-Zeiten in die Neuzeit übersetzen, angenehme Materialien, die den Händen schmeicheln und Sportsitze mit Kunstlederbespannung, die ihren Namen verdienen.

Punkten kann der Italiener mit seinen technischen Beigaben. Das gilt für den 10,25 Zoll grosse Zentral-Touchscreen mit intuitiver Bedienung ebenso, wie für die kabellose Anbindung von CarPlay und einer gut funktionierenden Sprachaktivierung, die auf den Ruf «Hey Alfa» reagiert. Auch die Beigaben an elektronischen Fahrhelferlein sind nicht zu beanstanden. Zumal sich der recht streng arbeitende adaptive Spurhalteassistent per Knopfdruck am Blinkhebel ganz leicht deaktivieren lässt.

Wenig Kopffreiheit für Grossgewachsene

Der Plug-in-Hybrid unterscheidet sich in vielen Belangen nicht von den übrigen Tonale. So ist die Bedienung, bei der ich echte Tasten für die Klimatisierung und die Lautstärkeregelung der Soundanlage lobe, unverändert. Der Touchscreen in Armaturenbrettmitte ist nicht zu gross geraten und verfügt über Direktwahl-Tastfelder am oberen Rand. Die Auflösung ist hervor­ragend und die Anordnung der angezeigten Elemente sehr gut ablesbar. Das Platzangebot vorn ist rundum zufriedenstellend und die Sportsitze verfügen über sehr viele ­Einstellungen, die einen perfekten Sitz individuell einstellen lassen; elektronisch versteht sich.

Das Testfahrzeug (Alfa Romeo Tonale PHEV Q4 Veloce) in Rosso Alfa von der Garage Marti in Kehrsatz – Alfa Romeo Bern – ist für CHF 64 900.– zu kaufen.

Hinten gibts für gross gewachsene Mitfahrer*innen etwas zu wenig Kopffreiheit. Wegen des Allradantriebs schrumpfte der Tank gegenüber den Standard-Modellen auf 42,5 Liter (die aber noch für über 600 Kilometer Gesamtreichweite reichen), und der Kofferraum verlor 115 Liter und fasst noch 385 Liter. Die Variabilität entspricht mit asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen samt Durchreiche für sperriges Gut gutem Durchschnitt. Ein ebener Ladeboden entsteht beim Klappen allerdings nicht.

Fazit

Emotionaler als der Tonale sieht kein SUV der Viereinhalb-Meter-Klasse aus. Auch innen ist dieser Alfa-SUV geschmackvoll aufbereitet und sehr hochwertig eingerichtet. Der Plug-in-Hybrid macht aus ihm auch wegen des hohen Gewichts keinen Sprinter, aber sehr wohl ein flott motorisiertes Auto. Die Basispreise liegen auf dem Niveau von Premium-Anbietern wie Volvo oder BMW. Die ordentliche Serienausstattung kann diese Positionierung rechtfertigen.

Dieser Testbericht wurde von Tamedia Advertising erstellt und ist in der Saisonbeilage Frühling erschienen. Das Auto wurde uns freundlicherweise von Alfa Romeo Bern zur Verfügung gestellt.