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Vom Bond Girl zur Bond Woman

Die Schweizerin Ursula Andress was das erste Bond-Girl – ein echter Hingucker, aber nicht viel mehr. Seit ihrem Auftritt 1962 haben sich die Frauenrollen der 007-Filme allerdings stark gewandelt.

Blond, braun gebrannt, im knappen weissen Bikini mit einer grossen Muschel in der Hand und einem Dolch an der Hüfte entsteigt die Muscheltaucherin Honey Rider den Wellen des Karibik. Die berühmte Szene mit Ursula Andress als erstes Bond-Girl in «James Bond jagt Dr. No» (1962) machte die Schweizerin – inzwischen 85 Jahre alt – auf einen Schlag zum Sexsymbol. Aber das war’s dann schon. Denn obwohl sie auf den ersten Blick gut auf sich selber aufpassen kann, lehnt sich immer mal wieder Schutz suchend an 007, wenn der sie nicht grad an der Hand hinter sich her zerrt. Von Eigenständigkeit keine Spur. Und dieses Rollenbild änderte sich lange Zeit nicht. 

Zu Beginn waren die Bond-Girls in der Regel vor allem hübsch, devot und anhänglich – mehr nicht. Im Grunde kein Wunder, denn in den 1960er-Jahren war die Emanzipation der Frau noch nicht weit fortgeschritten. Aber es gibt auch Ausnahmen. Pilotin Pussy Galore beispielsweise führt 1964 in «Goldfinger» eine weibliche Flugstaffel an. 

Frauenfeindlicher Dinosaurier

Im Laufe der Zeit wurden die Frauen immer aktiver – und frecher. Pam Bouvier in «Lizenz zum Töten» (1989) ist CIA-Agentin und rettet Bond mehrmals aus gefährlichen Situationen. Ausserdem ist sie nicht auf den Mund gefallen und ergreift auch mal die Initiative: Sie küsst Bond, worauf er überrascht sagt: «Warum wartest du nicht, bis du gefragt wirst?» Ihre Antwort: «Warum fragst du dann nicht?» Und als Judi Dench 1995 ihre Rolle als neue Geheimdienstchefin M im Film «GoldenEye» antritt, teilt sie Mr Bond alias Pierce Brosnan ganz unmissverständlich mit: «Ich halte Sie für einen sexistischen, frauenfeindlichen Dinosaurier.» 

Statt sich nur an Bonds breite Schulter zu kuscheln, mischen die Frauen richtig mit. In «Der Morgen stirbt nie» (1997) schaltet die chinesische Agentin Wai Lin ihre Gegner mit einer ausgeklügelten Tritttechnik aus. Und Halle Berry als US-Agentin Jinx Johnson zögert in «Stirb an einem anderen Tag» (2002) nicht, gleich die ganze Hand des Schurken abzutrennen, wenn sie nur einen Fingerabdruck braucht. Bisher auch undenkbar: Dass Bond wegen einer seiner «Gespielinnen» seinen Dienst beim Secret Service kündigt. Nicht so in «Spectre» (2015). Für die studierte Madeleine Swann (Léa Seydoux) wird sogar das Realität.

Bye bye Bond Girl

Fazit: Mit dem Debut von Daniel Craig als James Bond im Jahr 2006 wurden die Bond-Girls definitiv zu Bond-Women. Ein kleiner, aber wichtiges Detail dazu: In «Ein Quantum Trost» ist die bolivianische Agentin Camille die erste weibliche Hauptfigur, die keinen Sex hat mit James Bond. Mit Daniel Craig, der sich für Gleichberechtigung engagiert, sind Bond Girls also definitiv passé und starke Frauen ein Muss. Trotzdem: Die Hauptfigur ist und bleibt ein Mann – wie ihn der englische Schriftsteller Ian Fleming 1953 erfunden hat.

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit Universal Pictures erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.