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«Unsere Atmung lässt sich nicht zähmen»

Er versorgt unseren Organismus mit Sauerstoff, reguliert den Wärmehaushalt und wirkt ausgleichend: unser Atem. Falsche Gewohnheiten bleiben aber oft unbemerkt und können unsere Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen. Eine Atemtherapeutin erklärt, wie wir das Gleichgewicht wieder finden können.

Yolanda Buerdel

Wer normal und gesund atmet, macht im Ruhezustand pro Minute zwischen 8 und 14 Atemzüge; das Zwerchfell als Hauptatemmuskel schwingt dabei frei. «So entsteht die natürliche Bauchatmung», erklärt Atemtherapeutin Ursina Friedli und ergänzt: «Diese beruhigt unser vegetatives Nervensystem und unterstützt das psychosomatische Gleichgewicht, wodurch wir uns kräftiger und lebendiger fühlen.»

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Unser Atem verändert sich ständig, er reagiert auf alles, was uns innerlich und äusserlich bewegt. Sind wir etwa gestresst, atmen wir flach, schnell und kurz und nehmen dadurch weniger Sauerstoff auf. So kann es im Laufe der Jahre sein, dass wir uns ein Atemmuster aneignen, das uns einschränkt.

So beispielsweise, wenn wir über längere Zeit zu viel oder nur durch den Mund atmen. Auch eine schlechte Haltung kann zu einer Fehlatmung führen, weil sich das Zwerchfell nicht frei bewegen kann. «Oft bleiben diese Angewohnheiten lange unbemerkt, die Folgen können Müdigkeit, Ängste oder Kurzatmigkeit sein», erklärt die Expertin.

Wie und wo atme ich?

Um den Körper über die Atmung zu beeinflussen und wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gibt es verschiedene Ansätze. Ursina Friedli arbeitet vorwiegend mit zwei Methoden, welche sie je nach Bedarf einzeln oder in Kombination anwendet. Als Basis dient ihr der Ansatz der deutschen Atemlehrerin Prof.

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Ilse Middendorf: «Atemschulung nach Middendorf bedeutet, den Bezug zum eigenen, gelassenen Atem zu schaffen; ihn wahrzunehmen, zu regulieren und zu stärken», erklärt Friedli.

Es gehe beispielweise darum, die Atembewegung im Körper zu spüren, wenn man ruhig atmet, aber auch, wie sie auf gezielte Körperübungen reagiert. Eindrücklich sei es auch, den Unterschied zwischen Atem holen und Atem empfangen zu erfahren.

«Die Bauch­atmung beruhigt unser vegetatives Nerven­system und unterstützt das psycho­somatische Gleichgewicht, wodurch wir uns kräftiger und lebendiger fühlen»

«Jeder Mensch atmet anders, hat einen eigenen Rhythmus und eine eigene Atemqualität», sagt die Expertin und fügt an: «Das zu erkennen ist essenziell, denn unser Atem lässt sich durch den Willen nicht dauerhaft zähmen.»

Weniger atmen ist mehr

Ergänzend arbeitet Ursina Friedli mit der Methode des russischen Arztes Dr. Konstantin Buteyko. Diese Technik hilft auf natürliche Weise bei Atemproblemen, die durch Stress oder Ängste verursacht werden, aber auch bei Asthma, chronischem Husten oder Schnarchen und sie bringt ein dauerndes Zuviel-Atmen in eine gesunde Balance: «Die Buteyko-Methode zielt darauf ab, wieder weniger zu atmen, denn entgegen der allgemein geltenden Meinung ist viel und tief atmen nicht gesund», erklärt Ursina Friedli. Wer gewohnheitsmässig zu viel atmet, stört dadurch die Kohlendioxid- und Sauerstoffwerte im Blut, was wiederum zu Atemnot, Müdigkeit oder chronischen Atemwegserkrankungen führen kann.

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Ursina Friedli behandelt Menschen jeden Alters mit unterschiedlichen Anliegen. Die einen möchten einfach sich und ihren Atem besser spüren, die anderen suchen Hilfe für ihr spezifisches Atemproblem, beispielsweise Asthma. Je nachdem kommen ihre Klient*innen zwischen fünf und zehn Mal, manchmal aber auch viel länger in die Atemtherapie, die von der Zusatzversicherung anerkannt ist. Langweilig wurde es der Therapeutin in ihrer Tätigkeit bisher nie: «Jeder Mensch ist anders und es ist immer wieder spannend, gemeinsam einen Weg zu einer besseren Atmung zu finden.»

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